Die Geschichte der Münchner Kanalisation (Teil 1)

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Das Münchner Abwassersystem ist über 200 Jahre alt. Mit seinen 2.400 km ist es rund 100 Kilometer länger als alle Straßen Münchens zusammen. Wie bei den meisten Abwassersystemen dauerte es eine ganze Weile, bis es in Gang kam. Der erste Abwasserkanal entstand im Jahr 1811. In den folgenden Jahren folgte eine Erweiterung der Kanäle innerhalb der Stadt , ohne dass eine endgültige Struktur vorgesehen war. Diese Kanäle beinhalteten nur den Urin. Der restliche Dreck und Müll der Menschen wurde einfach auf die Straße gekippt. Man stelle sich den Gestank vor!

1836 fand ein Arzt namens Max von Pettenkofer heraus, dass das Wiederauftreten von Krankheiten durch den vielen Schmutz auf den Straßen verursacht wurde. Er schlug ein strukturiertes System für die Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung vor. Die damaligen Politiker lehnten seinen Vorschlag ab, die Fäkalien der Menschen von den Straßen zu entfernen und damit die Hygiene in der Stadt zu verbessern. Die Verbesserung war sehr teuer. Die Notwendigkeit, die Sterblichkeitsrate durch Epidemien zu senken, stand nicht in ihrem Fokus.

Dies änderte sich im Jahr 1854. Eine große Choleraepidemie tötete über 3.000 Bürger. Die berühmteste von ihnen war Königin Therese von Bayern. Die bayerische Regierung drängte die Stadtverwaltung, in ein funktionierendes Abwassersystem zu investieren. Der Bauingenieur und spätere Baustadtrat Arnold Zenetti hat den Auftrag erhalten, die erste Kanalisation in der Max- und Ludwigsvorstadt nach Hamburger Vorbild zu errichten. Dies geschah zwischen 1862 und 1887. Später bezahlte die Stadt ein britischer Ingenieur namens James Gordon dafür, einen vollständigen Plan für die Kanalisation von München zu entwerfen.

Der nächste große Schritt erfolgte 1885. Die Stadt gründete eine eigene Abteilung für die Stadtentwässerung. Deren Hauptaufgabe bestand anfangs darin, die Abwasserkanäle zu reinigen, damit sie nicht stinken. Wie Max von Pettenkofer vorausgesagt hatte, sank die Sterblichkeitsrate mit den besseren Abwassersystemen erheblich. Sie ging von 41,7 Personen pro 1.000 Einwohner im Jahr 1879 auf 15,6 im Jahr 1910 zurück. Zu dieser Zeit gab es noch keine Kläranlage, und das gesamte Schmutzwasser floss einfach in die Isar.

Wie und wann sich dies änderte, veröffentlichen wir demnächst, also schließen Sie sich uns an und setzen Sie sich für eine bessere Nutzung der Ressourcen ein.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/abwassernetz-17-stufen-in-den-muenchner-untergrund-1.3918829-2

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