Heizen mit Abwasser

In Schmölln, Thüringen, zeigt ein innovatives Pilotprojekt, wie nachhaltige Wärmeversorgung in Altbauten gelingen kann. Das Robert-Koch-Viertel nutzt die Abwärme aus der benachbarten Kläranlage, um 120 Haushalte effizient und klimafreundlich zu beheizen. Das gereinigte Abwasser, das konstant etwa 15 Grad Celsius warm ist, wird über ein neu errichtetes Nahwärmenetz in die Wohnhäuser geleitet. Dort erhitzen Wärmepumpen das Wasser auf bis zu 60 Grad und speisen es in die Heizsysteme ein.

Das Land Thüringen hat das Projekt mit 3,2 Millionen Euro gefördert und innerhalb von weniger als einem Jahr umgesetzt. Neben der Energiezentrale mit Wärmepumpen und Pufferspeicher entstand ein 3,4 Kilometer langes Leitungsnetz. Der Testbetrieb hat bereits den CO₂-Ausstoß um rund 175 Tonnen jährlich reduziert können – das entspricht einer Einsparung von etwa 84 Prozent im Vergleich zur vorherigen Gasversorgung.

Besonders bemerkenswert: Die Lösung funktioniert ferner auch in unsanierten Altbauten mit klassischen Heizkörpern. Damit setzt Schmölln ein starkes Zeichen für die Wärmewende und bietet anderen Kommunen ein übertragbares Modell. Auch Erfurt plant ein ähnliches Projekt mit Start im Jahr 2029. Die Nutzung von Abwasserwärme könnte somit ein zentraler Baustein für eine klimaneutrale Zukunft werden.

Wer mehr über Abwasser und sein Potenzial erfahren will oder gleich auf Trockentoiletten umrüsten will, vernetzen Sie sich mit uns und lassen Sie uns gemeinsam Ressourcen besser nutzen.

Quelle: Wärme aus dem Klo: In Schmölln heizen Mieter mit Abwasser aus der Kläranlage | MDR.DE

Fotos: https://www.pexels.com/de-de/foto/dammerung-kunst-wasser-dunkel-5131191/ & https://www.pexels.com/de-de/foto/feuer-entwurf-design-innere-14946362/