Montevideo leidet unter einer schweren Trinkwasserknappheit, da das Land mit der schlimmsten Dürre seit 74 Jahren konfrontiert ist. Über 1,3 Millionen Einwohner der Hauptstadt Uruguays sind gefährdet. Die sengende Hitze und die anhaltende Trockenheit haben die Wasserreservoirs der Stadt erschöpft.
Um diese Krise zu bekämpfen, hat die Regierung Bohrungen im Stadtzentrum veranlasst, um die Grundwasserreserven anzuzapfen. Die Situation hat jedoch zu öffentlicher Empörung geführt und Proteste in der ganzen Stadt ausgelöst. Das staatliche Wasserversorgungsunternehmen Obras Sanitarias del Estado (OSE) mischte im Juni salzhaltiges Wasser mit Süßwasser, was zu gesundheitlichen Bedenken bei der gefährdeten Bevölkerung führte. Obwohl der Gesundheitsminister erklärte, dass das gemischte Wasser im Allgemeinen sicher sei, wird Menschen mit Bluthochdruck, Nierenerkrankungen und schwangeren Frauen geraten, das Leitungswasser zu meiden.
Das Problem der Wasserknappheit in Uruguay wird noch dadurch verschlimmert, dass behauptet wird, Agrarunternehmen und Industrie würden die Krise verschärfen. Die Umleitung von Wasser durch die Agrarindustrie zu Bewässerungszwecken und der übermäßige Wasserverbrauch in Fabriken und Reisanbaubetrieben werden als Faktoren angeführt, die dazu beitragen. Etwa 80 % des Süßwassers des Landes werden für die Landwirtschaft und die Industrie verwendet, so dass nur begrenzte Ressourcen für den persönlichen Gebrauch und das ökologische Gleichgewicht zur Verfügung stehen.
Als Reaktion auf die Notsituation hat die Regierung Steuerbefreiungen für abgefülltes Wasser eingeführt und baut einen neuen Stausee. Außerdem wird Trinkwasser an gefährdete Gruppen wie Schulen, Pflegeheime und Krankenhäuser verteilt. Die Lage ist jedoch nach wie vor katastrophal, die Produktion steht still und die Arbeitslosigkeit in verschiedenen Sektoren steigt.
Uruguay war das erste Land der Welt, das jedem Bürger das Recht auf sauberes Trinkwasser zugestand. Seit 2004 hat das Land große Anstrengungen unternommen, um alle Regionen und Bürger mit sauberem Wasser zu versorgen – und kann nun die Wasserversorgung in der Hauptstadt nur aufrechterhalten, indem es mit verschmutztem und salzigem Wasser aus dem Fluss Plate gemischt wird.
Was für eine traurige und schwierige Situation für die Menschen dort!
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Quelle: https://www.dw.com/en/uruguay-drought-capital-montevideo-hit-by-water-shortages/a-66075991