„NASS“ – neuartige Sanitärsysteme

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Mit einer sich verändernden Welt und neuen Herausforderungen beginnen auch die Wasser- und Abwasserverbände und Regierungen, Sanitärsysteme neu zu überdenken. In Deutschland wird dieser Bereich „NASS“ genannt – NeuArtige SanitationsSysteme oder auf Englisch novel sanitation systems.

Die meisten dieser Systeme teilen unser Abwasser in Ströme der einzelnen Stoffe auf. Das bedeutet, dass es kein Abwasser im eigentlichen Sinne gibt, sondern graues, schwarzes, braunes oder gelbes Wasser oder auch nur Urin und Fäkalien ohne Wasser. Je nach System und Art der Trennung werden unterschiedliche Ansätze für die Wiederverwendung der Ströme diskutiert. Einige Systeme liefern perfektes Material für Biogas- oder Biomasseanlagen, andere Ströme könnten behandelt und anschließend als Düngemittel verwendet werden.

Allen diesen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie dezentralisiert sind, was bedeutet, dass deutlich weniger oder gar kein Wasser für den Transport unserer Ausscheidungen benötigt wird. Folglich sinkt die Menge an Wasser, die gereinigt werden muss, erheblich. Dies führt zu einem großen Rückgang des Gesamtenergieverbrauchs und der CO2-Emissionen.

Eine systematische Änderung der Wasserinfrastruktur ist sehr teuer und nicht einfach zu bewerkstelligen. Aber heute haben über 3,0 Milliarden Menschen auf der Welt keine sichere sanitäre Lösung. Einige Städte, Vorstädte oder ländliche Regionen wachsen sehr schnell, während andere schrumpfen. Gemeinden sind nicht in der Lage, große, zentralisierte Infrastrukturen einfach an diese neue Situation anzupassen. Dezentrale Lösungen wie NASS können die perfekte Lösung für sie sein.

Bis 2010 wurden bereits über zehn Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt, um verschiedene Aspekte von NASS zu testen. Die französische Schule, über die wir vor einigen Wochen gesprochen haben, ist ein weiteres Beispiel. Auch unser Toilettenkonzept mit seinen über 100 Einheiten kann in diese Liste aufgenommen werden. Da der Klimawandel weiter voranschreitet, werden immer mehr Projekte mit neueren und besseren Lösungen entstehen und weltweit gebraucht werden.

Deshalb: Erfinden Sie, denken Sie um und machen Sie mit für eine bessere Ressourcennutzung!

Quelle: https://www.susana.org/en/knowledge-hub/resources-and-publications/library/details/3156# 

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