Wissenswertes

Wissen rund um die Toiletten - einfach erklärt

Auf dieser Seite stellen wir einiges Wissen rund um die Toiletten, unsere Ausscheidungen, die Wertstoffe und mehr zusammen. 

Wir bei ABEREUS arbeiten  tagtäglich mit diesem intimen Thema und möchten hier etwas aufklären. Unser Wissen rund um die Toilette soll für alle klar sein, melden Sie gerne, wenn etwas dennoch zu kompliziert formuliert ist. 

Wir stützen uns auf Quellen der DWA, den Vereinten Nationen und dem Bundesumweltministerium. Bei einigen Werten und Angaben gibt es unterschiedliche Betrachtungen und damit auch abweichende Ergebnisse bzw. Schlussfolgerungen. Auch entwickeln sich Themen weiter und neue Erkenntnisse kommen hinzu. Sollte Ihnen etwas auffallen, wo wir nicht mehr auf dem neuesten Stand sind, melden Sie es uns gerne, den Wissenswertes wissen wir auch gerne. 

Studenten sitzen auf einem Grashügel und haben verschiedene Medien in der Hand, wo sie Informationen nachlesen. Das wollen wir auch tun.

Abwasser

Laut Wasserhaushaltsgesetz (WHG) ist Abwasser (a) das durch häuslichen, gewerblichen, landwirtschaftlichen oder sonstigen Gebrauch in seinen Eigenschaften veränderte Wasser sowie (b) das von Niederschlägen aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen gesammelt abfließende Wasser.

Das häusliche Abwasser ist für uns entscheidend und besteht ferner aus Schwarzwasser und Grauwasser.

Schwarzwasser ist das Ablaufwasser aus Wasserspültoiletten (WC). Es besteht aus Fäkalien (Urin + Fäzes) und dem Spülwasser.

Unsere Ausscheidungen belasten dieses Wasser häufig stark und maßgeblich. 

Grauwasser ist das gesamte restliche Abwasser, wenn es fäkalienfrei und niedrig belastet ist (EN 12056-1). Es kommt vor allem aus dem Bad und teilweise aus der Küche. Hierzu gehört also das Wasser vom Händewaschen und Duschen genauso wie das Abwasser der Waschmaschine. 

Grauwasser ist nicht so stark belastet wie das Schwarzwasser.  Stark belastetes Wasser aus der Küche mit z.B. viel Fetten zählt ebenfalls nicht mehr als Grauwasser. 

Die Schmutzwassermenge beträgt 90 – 150 Liter je Einwohner am Tag. Es besteht zu 1,2% aus Urin (1,4 l) und zu 0,1% aus Fäzes (140 g).
Diese 1,3% Fäkalien spülen wir im WC mit der 20-fachen Wassermenge weg. Das entspricht also ca. 35 Liter pro Tag.

Durch die Vermischung mit dem Grauwasser erhöht sich die Gesamtmenge nochmal deutlich. Damit entsteht das Stoffgemisch Schmutzwasser.

Fäkalkeime gelangen fast ausschließlich über die Fäkalien und das WC in das Schmutzwasser. Diese entstammen den 0,1 Vol.% Fäzes im Schmutzwasser, da Urin im Normalfall keimfrei ist.

Die ersten drei Reinigungsstufen in einer Kläranlage entfernen diese Keime. Vor der Einleitung in Gewässer mit besonderen Nutzungsanforderungen, wie Badegewässer, wird außerdem in ausgewählten Kläranlagen die so genannte Hygienisierung (4. Reinigungsstufe)  durchgeführt. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Isar. 

Die hygienische Beschaffenheit der meisten Abläufe ohne 4. Reinigungsstufe ist unzureichend und insoweit auch kritisch. Die Kläranlagen rüsten daher entsprechend nach. Diese Investitionen machen sich erst in den Behandlungskosten und später auch in den Gebühren für Abwasser der Kommune bemerkbar.

Wenn die Fäzes nicht mehr ins Abwasser kämen, sinkt die Belastung mit pathogenen Fäkalkeimen entscheidend.

Arzneimittelreste und Drogenrückstände gelangen fast ausschließlich über die Fäkalien in das Schmutzwasser. Gerade der Urin ist vielen von uns dafür bekannt (Stichwort: „Doping-Kontrollen im Sport“).

Die Entfernung der Arzneimittelreste (Teil der 4. Reinigungsstufe) wird indessen nur in wenigen Ausnahmefällen durchgeführt. Die Kosten hierfür sind sehr hoch und eine komplette Entfernung von allen Arzneimittelgruppen ist kaum möglich. Die Nachrüstung der Kläranlagen führt in Zukunft zu steigenden Behandlungskosten, so dass auch die Abwassergebühren steigen werden. 

Diese Belastung von Arzneimittelresten und Drogen sinkt ebenfalls durch die Abtrennung der Fäkalien entscheidend.

In Körperpflegeartikeln als auch in unseren Waschmitteln befinden sich Tenside und Mikroplastik. Diese beiden kritischen Stoffgruppen befinden sich im Grauwasser, also dem Wasser aus Küche und Bad. 

Ausscheidungen

Jeder Mensch muss täglich mehrmals aufs Klo. Die Häufigkeit ist dabei sehr unterschiedlich und hängt sowohl von der jeweiligen Person als auch der entsprechenden Nahrung ab. In dieser Kategorie des Wissenswertes gehen wir auf die Basis ein.

Im Durchschnitt scheidet jede Person pro Tag 1,5 Liter Urin aus (und sollte zwischen 2 und 3 Litern trinken).

Da unsere Blase bei einer Fassung von 0,3 bis 0,5 Liter zu „drücken “ beginnt, folgt daraus, dass jeder von uns im Normalfall 4 bis 7 Mal pro Tag aufs Häusl zum Pinkeln muss. Ferner ist die Blase der Frau meistens kleiner als die des Mannes.

Wer mehr trinkt, muss natürlich auch häufiger.

Beim großen Geschäft verhält es sich etwas anderes, weil unser Darm recht groß und sehr flexibel ist.

Es gilt zwar, dass 1x pro Tag das Optimum sein soll, jedoch trifft dies nicht bei vielen Menschen zu. Eine Regel, die sich hier etabliert hat, ist die „3-3 Regel“. Diese besagt, dass die meisten Menschen auf der Welt zwischen 3x am Tag bis 3x in der Woche Stuhlgang haben.

Hierbei scheidet ein Mensch im Durchschnitt 140 g Fäzes aus. Bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung fallen sogar bis zu 400 g Fäzes an.

Wertstoffe im Abwasser

Unsere Ausscheidungen haben nicht nur negative Aspekte, sondern auch verschiedene Elemente, die wir wiederverwenden können und sollten. Dabei hat der Mensch den natürlichen Kreislauf dieser Elemente teilweise durchbrochen. 

Kohlenstoff ist das organische Element und daher ist es auch in unseren Ausscheidungen vorhanden.

Obwohl die Fäzes nur ein Tausendstel des Gesamtvolumens des Abwassers ausmachen, gelangen so über die Hälfte der organischen Inhaltsstoffe in das häusliche Schmutzwasser.

Die Entfernung der organischen Stoffe wird als vollbiologische Reinigung (2. Reinigungsstufe) bezeichnet. Dies ist dabei Standard einer Kläranlage und die minimale Reinigung. Die organischen Bestandteile werden durch Mikroorganismen ab- und umgebaut. Der energieaufwendige Eintrag von Luft in das Schmutzwasser ist zur Sauerstoffversorgung der Organismen notwendig. Dabei wird ein Teil als CO2 in die Atmosphäre abgegeben. 

Der so entstandene Klärschlamm wird in Deutschland überwiegend verbrannt, nachdem er in einer Biogasanlage zur Methanerzeugung genutzt wurde. Der Methanertrag ist im Vergleich zu Fäzes gering. Die Verbrennung erfordert häufig einen Transport und so zusätzliche Energie. 

Da die Kohlenstoffverbindungen überwiegend den Fäzes entstammen, bietet es sich an, diese geringen Mengen (60 Liter pro Jahr) direkt zur Biogas-, Kompost- oder Biokohle-Produktion zu nutzen. Gleichzeitig verringert sich der Aufwand der Abwasserbehandlung erheblich.

Etwa 90% des im Schmutzwasser enthaltenen Stickstoffs entstammen dem Schwarzwasser, davon ca. 80% dem Urin.

Die Nährstoffentfernung (3. Reinigungsstufe) wird generell für große Kläranlagen und bei Einleitung in sensible Gewässer gefordert.

Die Stickstoffentfernung erfordert einen hohen Energieeinsatz in der Kläranlage. Stickstoff wird hierbei aus dem Abwasser in die Atmosphäre ausgegast. In anderen Branchen benötigen wir viel Energie, um Stickstoff aus der Atmosphäre zu gewinnen und zwar für den Stickstoffdünger.

Die Kombination dieses beiden Prozesse kann zur Einsparung von Energie führen. Der Stickstoff kann auch direkt aus Urin gewonnen werden. Hierfür ist es zielführender, wenn der Urin als Einzelstoffstrom vorliegt. 

Etwa 75% des Phosphors gelangen aus den Fäkalien in das Schmutzwasser. Davon kommen 50% aus dem Urin und 25% aus den Fäzes.


Die Nährstoffentfernung (3. Reinigungsstufe) wird für große Kläranlagen sowie bei Einleitung in sensible Gewässer gefordert.

Phosphor ist in seiner einfach nutzbaren Form begrenzt verfügbar. Es ist ein essentieller Nährstoff, denn ohne Phosphor gibt es kein Wachstum von Pflanzen, Tieren oder Menschen. Die abbaubaren Phosphatvorkommen gehen weltweit zur Neige. Eine Rückgewinnung aus unseren Ausscheidungen ist daher wichtig und die EU fordert dies in der Zukunft ein. 

Gewässer reagieren auf Phosphor sensibel. Wenn zu viel vorliegt, wachsen Algen besonders stark. Schon geringe Mengen können einen Unterschied machen und zur so genannten Eutrophierung beitragen. Das Urinieren in eine klaren See gefährdet auf diese Weise die Balance des Sees. 

Toilettentypen

Es gibt sehr unterschiedliche Arten von Toiletten. Wir setzen verschiedene Lösungsansätze seit Jahrtausenden um, um unsere Ausscheidungen „verschwinden“ zulassen.

Wissenswertes ganz konkret: Die ersten Wassertoiletten wurden übrigens bereits vor über 4.000 Jahren eingesetzt, also keine so moderne Erfindung. 

Die meisten von uns kennen Dixi oder ToiToi. Es gibt natürlich auch noch andere Hersteller. Diese Toiletten nutzen ein chemisches Gemisch mit Wasser, um unsere Ausscheidungen geruchstechnisch auszuschalten und alle biologischen Prozesse zu unterbinden. Unsere Ausscheidungen werden so auch desinfiziert. Auf diese Weise sind die Stoffe eine Zeit lang „lagerbar“. 

Verschiedene Toiletten nutzen eine so genannte Einstreu. Diese soll vor allem den Geruch und die Feuchtigkeit unserer Ausscheidungen binden. Außerdem verdecken sie die Sicht auf die Fäzes der vorhergehenden Person. 

Einstreu besteht häufig aus Spänen, Heu oder anderen natürlichen Stoffen. Die Fäzes werden dabei durch den Feuchtigkeitsentzug über die Zeit sehr fest. 

Eine Komposttoilette versucht, die Ausscheidungen direkt  in der Toilette bzw. Anlage zu kompostieren oder für die Kompostierung vorzubereiten. Hierfür muss ein präzises Maß an Feuchtigkeit im Auffangbehälter erreicht werden. Darüber hinaus müssen möglicherweise Zusatzstoffe, ähnlich denen in der Einstreutoilette, durch den Nutzenden hinzugefügt werden.

Einige gasförmige Bestandteile der Fäkalien verdunsten meist, flüssige Bestandteile werden häufig separat abgetrennt.

Ob die Verwendung der Reste als Komposterde erlaubt ist, muss im Einzelfall geklärt werden.

Manche Toiletten werden als Komposttoiletten bezeichnet, ohne dass im Auffangbehälter direkt eine Kompostierung stattfindet. Die Idee ist dann, dass die Stoffe auf einen Kompost entsorgt werden können.

Eine solche Kompostierung ist in Deutschland nur unter sehr spezifischen und strengen Voraussetzungen mit Genehmigungen erlaubt.

Trenntoiletten separieren durch einen einfachen Einbau Urin und Fäzes („No-mix“-Toiletten).

Diese Trennung ist für viele Toilettenarten möglich. Beide Stoffe fallen so getrennt an. Für den Urin wird hierbei auch kein Spülwasser benötigt, sondern lediglich für die Fäzes. Der Urin ist konzentriert und kann einfach weiterverarbeitet werden. 

Bei einer Trockentoilette wird auf den Einsatz von Spülwasser verzichtet, daher der Name „Trocken“. Eine Weiterverarbeitung der Stoff ist so einfacher möglich und es wird kein Wasser verbraucht. 

Trockentrenntoiletten sind eine Kombination aus Trockentoiletten und Trenntoiletten. Es handelt sich also um eine Toilettenlösung, die sowohl kein Wasser benötigt als auch die Stoffe getrennt aufnimmt. 

Unser Konzept beruht auf genau diesem Toilettentyp, um hierüber mehr zu erfahren, empfehlen wir daher unsere Seiten und Produkte genauer anzuschauen. 

Die meisten Toiletten in Flugzeugen oder Zügen sind Vakuumtoiletten. Diese nutzen etwas Wasser (ca. 1 Liter) und ein Vakuum, um unsere Ausscheidungen in einen Behälter zu saugen. Diese Behälter werden im kommerziellen Bereich bei allen größeren Stopps mit dem Putzgang entleert. 

Hier werden die Ausscheidungen direkt verbrannt. Die notwendige Energie wird meistens über eine Stromzufuhr erzeugt. Der Energieverbrauch ist bei diesen Toilettenlösungen meistens sehr hoch. 

Zurück bleibt am Ende nur eine kleiner Haufen Asche, welcher im Restmüll entsorgt werden kann. 

Diese Lösungen sind vor allem für Nutzende gedacht, die wenig Platz haben und sofort eine Hygienisierung wollen.

Die „moderne“ Toilette, wie wir sie heute kennen, ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts und nutzt Wasser als Transportmedium. Daher kommt auch die englische Abkürzung WC, welches für „water closet“ steht. 

Es gibt hierbei noch verschiedene Unterscheidungstypen, wie Flachspüler bzw. Tiefspüler. 

Je nach Typ und Baujahr benötigt eine solche Toilette zwischen zwei und 15 Litern Wasser pro Spülgang. In den meisten Fällen nutzen wir hierfür Frischwasser. 

Wasser

Wasser ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Wir sprechen deshalb auch von H2O. 

Es ist die Grundlage für das Leben auf der Erde. Viele biologische Vorgänge laufen ferner dank Wasser ab. 

Trinkwasser gehört zu den wertvollsten und wichtigsten Lebensmitteln. Es kann nicht ersetzt werden. 

Als Trinkwasser gilt jedes Wasser, das zum Trinken, Kochen oder zur Zubereitung von Speisen und Getränken genutzt wird. 

In Deutschland gibt es gleich mehrere Verordnungen, die sich mit der Güte von Trinkwasser beschäftigen: DIN 2000,  Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und die Allgemeine Verordnung für die Versorgung mit Wasser (AVBWasserV).

Frischwasser bezeichnet das Trinkwasser an Board eines Schiffs, Zugs, Flugzeugs oder Campers. 

Nichttrinkwasser beschreibt in der DIN jegliches Wasser, das nicht die Anforderungen erfüllt und somit kein Trinkwasser ist. 

Als Regenwasser bezeichnen wir Wasser, das vom Regen kommt. Es resultiert also aus der Herkunft. Dies hat nichts mit der möglichen Verwendung noch mit den möglichen Anforderungen zu tun. 

Betriebswasser ist jegliches Wasser das eine technische Aufgabe erfüllt. Dieses Wasser kann für eine Heizung in einem Gebäude, für eine industrielle Anlage oder für die Landwirtschaft sein. 

Je nach Aufgabe handelt es sich zu Beginn auch um Trinkwasser. Jedoch schwindet dieser Status mit dem Betrieb. 

Der Vollständigkeit halber auch hier nochmal das Abwasser: Eine genauere und detaillierte Beschreibung ist unter Wissenswertes / Abwasser zu finden. 

Häusliche Infrastruktur

Die meisten Häuser und Wohnung in Deutschland haben ein Bad mit einer Toilette und Dusche bzw. Badewanne. Die unterschiedlichen Anschlussoptionen erklären wir in diesem Abschnitt von Wissenswertes.

Die bekannteste Anschlussart einer Toilette in Deutschland ist der Anschluss an die lokale Kanalisation. Dies trifft auf die meisten Gebäude in Deutschland zu. Je nach Region ist der Anschlussgrad zwischen 50 und 99%. 

Die Toiletten nutzen alle Wasser als Transportmedium. Der Inhalt des Kanals fließt in das nächste kommunale Klärwerk. 

Eine weitere sehr häufig genutzt Anschlussart ist die Sammelgrube. Hierbei ist die Infrastruktur im Haus genauso oder zumindest sehr ähnlich wie bei einem Kanalanschluss. Das Abwasser wird nur statt in den Kanal in eine lokale Sammelgrube geleitet.  Ein Saugfahrzeug entleert diese in einem bestimmten zeitlichen Rhythmus und bringt die Stoffe in ein lokales Klärwerk.

Auch der Bau und Betrieb seiner eigenen kleinen Kläranlage ist möglich. Die örtlichen Behörden müssen diese entsprechend genehmigen. Ein möglicher Aufbau könnte so in etwa aussehen: 

Das fäkalienhaltige Schmutzwasser wird zunächst über eine Dreikammergrube mit einem Nutzvolumen von 1,0-1,5m³/Einwohner vorgereinigt. In ein- bis dreijährigem Abstand wird der Inhalt der Grube in eine kommunale Kläranlage abgefahren.
Das vorgereinigte Abwasser wird schwallweise auf das Pflanzenbeet geleitet.
Die Ablaufwerte unterschreiten die gesetzlichen Mindestanforderungen an vollbiologisch gereinigtes Abwasser. Dieses kann dann in einen Bach oder Fluss eingeleitet, versickert oder zur Beregnung genutzt werden.
Die Größe der Oberfläche des Pflanzenbeets beträgt 4-5m² je Einwohner, zuzüglich 1-2m² für Umrandung.

Durch die Nutzung einer ABEREUS Toilettenlösung fällt in einer privaten Kläranlage kein Schwarzwasser mehr an. Daher können SIe hier auch eine reine Pflanzenkläranlage einsetzen. Dies könnte wie folgt aussehen:

Die Anlagen berücksichtigen die  besonderen Eigenschaften von Grauwasser und sind dafür optimal ausgelegt.
Die PkaGW arbeiten ohne Vorreinigung als Dreikammergrube, dies vereinfacht den Bau erheblich und die Schlammentsorgung entfällt. Die Vorreinigung zur Entfernung von Grobstoffen ist als spezieller organischer Filter in die Anlage integriert. Die Größe der Oberfläche des  Pflanzenbeetes beträgt 3m² je Einwohner, zuzüglich 1-2m² für Umrandung. Diese sind seit über zehn Jahren erfolgreich in Betrieb.
Das Ablaufwasser ist nicht nur vollbiologisch, sondern weitergehend gereinigt und kann in einen Bach oder Fluss eingeleitet, versickert oder zur Beregnung genutzt werden.

Kommunale Infrastruktur

Die Infrastruktur für Wasser und Abwasser unterscheidet sich stark zwischen einzelnen Regionen. In der „westlichen Welt“ ist sie teilweise stark ausgebaut und daher hier der Schwerpunkt in unserem Bereich Wissenswertes. 

Die Kanalnetze sind gigantisch in ihrer Gesamtgröße. In Deutschland geht man von einem Kanalnetz mit über 600.000 km aus. Das wäre so viel wie 15x um die Erde. Obwohl wir unser deutsches Netz bereits sehr stark ausgebaut haben und viele Haushalte am System angeschlossen sind, werden ca. 5.000 km Kanal pro Jahr zusätzlich verlegt. 
WIr unterscheiden im Abwasserbereich zwei Arten von Netz, ein Misch- und ein Trennsystem. Bei dem Trennsystem wird das Regenwasser in einem anderen Kanal transportiert, als das häusliche und industrielle Abwasser. Dieses ist das moderne und kostenintensive System. Im Süden Deutschlands ist das ältere Mischsystem noch vorrangig. 

Um Abwasser zu den Klärwerken zu bekommen, läuft das Wasser sehr leicht und ständig bergab. Da dies gerade im flachen Land durchaus schwierig ist, gibt es immer wieder Pump- und Hebewerke, die das Abwasser auf ein höheres Niveau befördern, so dass es dann wieder abfließen kann.

Regionen im Flachland haben daher viele solcher Pump- und Hebestationen, während gerade im Süden, wo es hügeliger ist, weniger solcher Stationen gibt und das natürliche Gefälle genutzt wird. 

Das Herz eines jeden modernen Kanalnetzes ist am Ende eine Kläranlage. Diese hat bis zu 5. Klärstufen. 

  1. Klärstufe – Mechanisch: Hier werden alle größeren Gegenstände über einen Rechen, Siebe, Sandfang und mehr entfernt. 
  2. Klärstufe – Biologisch: Durch verschiedene Mikro-Organismen wie Bakterien und Pilze werden bestimmte organische Stoffe kompostiert und weiterverarbeitet. 
  3. Klärstufe – Nährstoffbeseitigung: Biologische und chemische Prozesse, wie Oxidation und Fällung, beseitigen gezielt Nährstoffe.  
  4. Klärstufe – Spurenstoffbeseitigung: Diese Klärstufe ist neuer und noch in der Erprobung, welche Verfahren am effizientesten sind. Auf der einen Seite sollen Medikamentenrückstände und Hormone aus dem Wasser herausgezogen werden und auf der anderen Seite Keime und weitere organische Mikroverunreinigungen geklärt werden. Bisher sind nur wenigen Anlagen solche Stufen ausgebaut. 
  5. Klärstufe – Beseitigung von Mikroplastik: Diese Stufe wird häufig auch in Kombination mit der 4. Klärstufe zusammengesetzt. Diese Stufe hat das Ziel Mikroplastiken zu entfernen.
 
Das Wasser, das aus einer Kläranlage kommt, wird nur in sehr seltenen Fällen direkt wieder ins Leitungssystem zurückgeführt und benötigt hierfür meistens zusätzliche Reinigungsschritte. Normalerweise wird das Wasser in ein natürliches Gewässer eingeleitet.

Ein Wasserwerk bereitet das Frischwasser für unsere Leitungen meistens auf. 

Wasserwerke bedienen sich häufig vom Wasser aus Brunnen, Talsperren oder Uferfiltrat. Auf diese Weise ist das Wasser durch eine natürliche Filterung aus Gestein und Mikroorganismen gereinigt. 

Eine Kontrolle und gegebenenfalls weitere Reinigung erfährt das Wasser durch die technischen Anlagen des Wasserwerks. Wenn es den allgemeinen und sehr strengen Richtlinien für Trinkwasser entspricht, folgt die Einleitung in das regionale Leitungssystem.